Freitag, 11. Juni 2010

Ich war, Ich bin, Ich will

Mit diesem Post möchte ich ein wenig darauf eingehen, was ich schon alles gehört habe, wie jemand hier als Drachenseele gelandet ist.

Am häufigsten ist mir dabei die Reinkarnation begegnet. Dies verstehe ich so, dass andere Drachen (und auch Kins) vor dem jetzigen, menschlichen Leben mal als Drache gelebt haben. Die Gründe warum man als Mensch inkarniert ist, sind vielfältig und reichen von Vermutungen bis hin zu Gewissheit. Ob als Strafe, wegen einer Lebensaufgabe, oder aus persönlicher Neugier ist hier einiges bei. Über diverse Praktiken und Techniken, um mehr über seine Vergangenheit herauszufinden will ich jetzt nicht eingehen, zumal ich darin eh nicht bewandert bin.

Mir persönlich bekannter ist die Inkarnation. Darunter verstehe ich, dass man als Drache noch lebt und seelisch in ein menschliches Leben gewandert ist, ohne zwischendurch den Tod als Wandel durchzugehen. Mir ist dies persönlich bekannter, weil ich das Gefühl habe, dass es bei mir so ist. Warum man inkarniert ist wohl genauso vielseitig wie die Gründe der Reinkarnation. Ich selbst meine hier inkarniert zu sein, weil ich wissen wollte, wie es ist ein Mensch zu sein. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass das Kin-sein als Inkarnation intensiver ist. Der Unterschied zwischen leben und gelebt haben, bringt meiner Meinung nach einige große Unterschiede in der Selbstwahrnehmung.

Ich vergleiche es gerne mit einer Art Auslandsreise. Man kommt aus einem Land und lebt Jahrelang woanders. Man will all die Gewohnheiten, die Kultur, Freundschaften und das Essen aus der Heimat mitnehmen, aber es geht nicht. Wenn man in dem anderen Land leben will, dann möchte man sich auch irgendwie dort anpassen und Teil der dortigen Gemeinschaft sein. Dies ist ein recht paradoxes Vorgehen.
Die Reinkarnation würde ich eher mit der Nachforschung über den eigenen, familiären Stammbaum vergleichen. Man schaut und forscht und findet heraus, dass der eigene Ursprung vor vielen Generationen in einem ganz anderen Teil der Welt zu finden ist. Je nachdem wieviel Wert man auf diesen Ursprung legt, wird jenes paradoxes Verhalten an den Tag gelegt, welches ich bei der Inkarnation erwähnt habe.

In anderen Worten: Ein Reinkarnierter Kin weiß von sich, was er früher war, aber er kann aktiver entscheiden, wie wichtig ihn das frühere Leben ist. Ein Inkarnierter Kin weiß und lebt immernoch seine alte superlebendige Seele. Ich verweise hier auf den Beitrag: "Exkurs - Wenn die Seele leben will"

Aber neben den Inkarnationen gibt es auch das sogenannte "Walk-In". Dies bezeichnet die Tatsache, dass sich zu der eigenen Seele noch eine zweite hinzugesellt hat. Ein höchst komplizierter Umstand, den ich mir garnicht vorstellen kann. Deshalb kann ich darüber nur wenig schreiben...

Nun hab ich über das "Ich war" und das "Ich bin" aus der Überschrift geschrieben, aber noch nicht über das "Ich will".

Wollen ist was dem Kin-Sein angeht sehr schwer. Wie schon in der Draconity-FAQ geschrieben, kann man sich nicht entscheiden ein Drache zu werden. Hier im jetzigen, menschlichen Leben geht es nicht. Entweder man ist hier als Drache inkarniert, gelandet, was auch immer, oder eben nicht. Das "Ich will" kann man als Kin nur soweit ausleben, wie man es zulässt.

Letztendlich ist es aber eine völlig subjektive Sache, was dem Wahrnehmen der Draconity angeht. Was aber wohl weniger subjektiv ist, ist die Tatsache, dass man es sich hier als Mensch nicht ausgesucht hat, von der Seele her ein Drache zu sein. Es passiert mit uns und wir müssen uns dann überlegen, wie wir damit umgehen wollen und können.

Soviel zu einem kurzen Ausflug, wie die Seele in einem Landen kann, wenn man an den Seelenkram glaubt.

Aber wir sind immernoch Menschen

Ein Drachenleben macht sich irgendwie immer bemerkbar. Zwar unterschiedlich stark, aber irgendwie merkt man ständig, dass man ein Drache ist. Trotz aller Phantom-Limbs, Erinnerungen, Gefühle und so manchen Drang wieder rumzufliegen, ist man aber irgendwo immernoch ein Mensch.

Ich selbst habe mein menschliches Leben sehr lieb gewonnen. Deshalb ist es mir wichtig, dieses erstmal durchzuleben. Obwohl ich dieses Leben jetzt leben will, wird es durch meiner Draconity knifflig, es auch vollends als Mensch zu leben und zu sehen. Sowohl durch mein gefühltes Sein als Drache, als auch spirituelle Dinge, wird es aus meiner Sicht unmöglich alles so wie früher zu betrachten.

Meine Vorlieben für Spiele, der Programmierung und schöner Filme ist da, aber im Hintergrund weiß ich, dass es meine Drachenseele ist, die das Menschliche so sehr lieben gelernt hat. An sich kann ich gut damit leben als Drache ein Menschenleben zu führen.

Aber es soll ja nicht immer so leicht sein. Solange sich nichts ins Extreme ändert, ist jeder Kin ein Mensch und irgendwie muss man beides zusammenbringen. Aus irgendeinen Grund ist man ja als Mensch und nicht als Drache oder anderes Wesen hier. Ich denke für einige Kins ist diese Tatsache sehr belastend. Man ist ein anderes Wesen und muss sich den so menschlich wirkenden Dingen unterordnen. Angefangen von Schule, über Arbeit, Steuern bis zur Rente. Dann die Akzeptanz von anderen, sollte man sich als Kin outen, als auch der Akzeptanz von einem Selbst. Hinzu kommt die Tatsache, dass man möglicherweise sehr einsam ist. Außerdem darf und kann man nicht dem nachgehen, was man sonst gerne als das Wesen tun würde, dass man innerlich ist. Es kommt einiges zusammen, was für ein Kin belastend sein kann.

So gemein es auch klingt, aber den Großteil unserer jetzigen Welt ist es egal, dass wir seelisch jemand anderes sind. Ich selbst habe vor in der Computerspiel-Brange Spiele für den Markt zu entwickeln. Und dieser Brange wird es egal sein, dass ich glaube ein Drache zu sein. Den Publishern, den Entwicklern, dem möglichen Studio und den Spielern selbst ist es egal - Im Berufsleben geht es derzeit eher um Geld. Nur ganz wenige, die sich über mich schlau machen würden, könnten Fragen stellen. Wenn man sich im Berufsleben als Drache oder anderes Wesen outet, kommt das wohl eher negativ an.

Den einzigen Ratschlag den ich hier meine geben zu können ist, dass man selbst sein Leben in die Hand nimmt. Dies gilt für Kins, wie auch für alle anderen. Was wir aus dem Leben hier machen, entscheiden wir. Ich empfehle auch für jeden Kin, der sich hier als Mensch falsch fühlt, sich umzuschauen was man hier als Mensch erfahren und lernen kann. Je nach Ansicht sind dann Dinge für die kommenden Leben, oder für das hohe Alter. Es geht um Dinge, die man als das Wesen, dass man innerlich ist, nicht tun kann und nur als Mensch erleben kann. Als Mensch kann ich zwar nicht fliegen, aber ich kann mich einer wunderbaren Technik für Spiele zuwenden und nur als Mensch kann ich die Sehnsucht nach dem Himmel erfahren. Sogar viele negative Aspekte eines Kin-Lebens unter Menschen bekommen ganz neue Stellenwerte, wenn man daran denkt, dass man diese als Nichtmensch niemals kennen würde.

Ich hoffe die Worte von "Menschen" und "Nichtmenschen" verärgern niemand. Es ist einfach leichter so direkt mit den Worten zu spielen, um besser auszudrücken, was man meint und denkt.

Anmerkung: Jetzt steht bei diesem Post tatsächlich Juni, weil ich in dieser Zeit den Entwurf gespeichert habe - sowas würde ich als Drache ohne PC nicht erleben können. ^.=.^